Entscheider aus Politik und Wirtschaft besuchten am heutigen Freitag drei Blomberger Betriebe. Unter dem Motto „Handwerk vor Ort“ wurden auf Einladung der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe die Betriebe Ahrens Dächer GmbH, AutoZentrum Glowna und Kraus GmbH Elektromotoren besucht. Mit dieser Aktion will die Kreishandwerkerschaft darauf aufmerksam machen, wie innovativ und leistungsstark das Handwerk vor Ort ist. Hochtechnisierte Betriebe mit einem hohen kaufmännischen Anspruch, durften die führenden Behördenvertreter, Politiker des Kreises und der Stadt Detmold, Blomberg und Lemgo, Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW und weitere kreisweit organisierte Behörden, Vertreter der Banken sowie der Medien, kennenlernen.
Erste Haltestelle war der Betrieb von Dachdeckermeister Martin Ahrens. Die Ahrens Dächer GmbH hat in der Vergangenheit immer zwischen 6 und 8 Mitarbeitern beschäftigt, zu Spitzenzeiten auch schon mal 12 Gesellen. Seit der Firmengründung im Jahr 1961 ist der Betrieb Mitglied der Innung, Ahrens selbst seit 2004 im Vorstand aktiv und seit 2011 stellvertretender Obermeister. Um preisgünstig arbeiten zu können, müsse das Unternehmen immer auf dem neusten Stand der Technik bleiben, so Ahrens in seiner kurzen Ansprache.
„40% bis 50% der Dächer werden heute nicht aufgrund von Mängeln abgedeckt, sondern aus energetischen Sanierungsgründen.“ ,so Martin Ahrens, der im Besonderen auf die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Blomberg hinwies. „Der Denkmalschutz ist bei uns ebenfalls stark nachgefragt. Die üblichen 5% Reklamationsaufschlag in der Kalkulation berechnen wir lediglich mit 0,2%. Damit kommen wir gut hin, es kommt nur sehr selten vor, dass wir im Nachgang noch einmal tätig werden müssen.“, so der Dachdeckermeister weiter.
Zweite Haltestelle war das AutoZentrum Glowna am Hellweg. Ekkehard Glowna skizzierte mit wenigen Worten die Entstehungsgeschichte seines Betriebes: „Ich hatte den unteren Gebäudeteil von Hermann Hache gemietet, eines Tages kam er zu mir runter und nahm mich mit nach oben in seinen Betrieb. Seine Worte: „Schön, oder?“, sind mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Als ich dies bejahte sagte Herman Hache: „Den (gemeint waren die Räumlichkeiten) nimmst Du!“ Zunächst wollte ich das nicht, weil es damals eigentlich zu groß für mich war. Heute, die Fläche ist schon fast zu klein, bin ich Herrn Hache sehr dankbar dafür, es war der richtige Weg.“
Auf Nachfrage erklärte Glowna, warum er aktuell nicht ausbildet: „Die Zusammenarbeit mit der Schule ist nicht gegeben. Ich hatte einen Auszubildenden, den ich in der Schule glaubte, der jedoch drei Monate gar nicht in die Schule gegangen ist. Von dort kam zu keiner Zeit eine Rückmeldung. Das ist aber nur ein Punkt. Ein Weitere ist, dass wir mit der Handwerkskammer nicht zufrieden sind. Das Lackiererhandwerk wir in keiner Form unterstützt oder gefördert, hier dreht sich alles um das Malerhandwerk.“
Dritte und letzte Haltestelle war der von Kurt Klaus im Jahr 1950 gegründete Betrieb „Kraus GmbH Elektromotoren“, der 1985 von Sohn Christoph Kraus übernommen wurde und bis heute geführt wird. Über 50 Mitarbeiter werden inzwischen beschäftigt, der Betrieb erstreckt sich mittlerweile auf einer Fläche von über 3.000 qm. Rund 6.000 Motoren sind schon jetzt direkt am Lager verfügbar, der Bau einer weiteren Halle befindet sich bereits in Planung.
In lockerer Runde wurden in den Betrieben gute Gespräche unter allen Beteiligten geführt. Im Resultat ein Garant für ein besseres Miteinander in der Zukunft.